Seit einem Jahrzehnt ein Erfolgsmodell: Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Familienzentren im Landkreis Osnabrück feierten rund 120 Gäste aus den kreisangehörigen Kommunen, der Politik sowie Träger und Fachkräfte der Familienzentren mit ihren Kooperationspartnern im Forum Melle.
Seit 2012 fördert der Landkreis Osnabrück den Auf- und Ausbau von Kindertageseinrichtungen zu Familienzentren. Zusätzlich zur Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder bieten Familienzentren auch Eltern Beratung, Begegnung, Information und Unterstützung an. Dazu gehören beispielsweise Angebote wie das „Offene Café“, die Informationen zu Erziehungs- und Familienfragen oder das Angebot für die ganze Familie, „Abenteuer im Wald“ zu erleben. Die Angebote der inzwischen 38 Familienzentren stehen allen Familien im Umfeld zur Verfügung.
Familienzentren als Leuchttürme präventiver Angebote
In seiner Begrüßung betonte Kreisrat Matthias Selle die besondere Bedeutung der Familienzentren als Leuchttürme präventiver Angebote im Landkreis Osnabrück. „Die Angebote unserer Familienzentren finden eine so breite Anerkennung“ so Selle, „dass der Kreistag bereits im Jahr 2019 dem weiteren Ausbau zu inzwischen 38 Familienzentren und zuletzt trotzt angespannter Haushaltssituation der Weiterfinanzierung bis Ende 2027 zugestimmt hat“. Damit setze der Landkreis ein wichtiges Signal zur Stärkung der Erziehungs- und Bildungskompetenz der Eltern sowie der Förderung von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit von Kindern.
Der international anerkannte Pädagoge, Anthropologe, Genetiker und Psychologe Professor Wassilios Fthenakis beleuchtete als Hauptredner in seinem Festvortrag die Bedeutung der Familienzentren in Zeiten der Beschleunigung und entwarf Perspektiven zur Weiterentwicklung der Familienzentren. „Die notwendige Bildungspartnerschaft von Familie und Institution kann optimal in Familienzentren gelebt werden“ so Fthenakis. Er appellierte ausdrücklich an die Landesregierung, die Etablierung von Familienzentren in die Landesgesetzgebung aufzunehmen.
Karin Kleine-König und Marianne Peukert gaben aus Sicht der Leitungen der Familienzentren einen humorvollen Rückblick auf die Arbeit der vergangenen zehn Jahre. Die besondere Bedeutung der Familienzentren aus der Perspektive der Kommunen betonten die Meller Bürgermeisterin Jutta Dettmann und der Bad Laerer Bürgermeister und Sprecher der Bürgermeisterkonferenz Tobias Avermann.
Sechs neue Familienzentren starteten während Corona-Pandemie
Kreisrat Selle begrüßte ganz besonders auch die Leitungen und Träger der sechs neuen Familienzentren. „Sie sind in einer schwierigen Zeit gestartet“ so Matthias Selle. Drei Monate nach Beginn der Aufbauphase dieser neuen Familienzentren begannen die Corona Pandemie und der erste Lockdown, der die Durchführung der Angebote sehr erschwerte. Allen neuen Familienzentren sei es aber inzwischen gelungen, trotz widriger Umstände durch hohes Engagement Angebote für Familien sowohl in digitaler Form als auch in Präsenz durchzuführen. „Dafür gebührt Ihnen Dank und Anerkennung!“, so Selle.
In seiner Abschlussrede unterstrich der Kreisrat die Wichtigkeit der Familienzentren gerade auch während der Corona-Pandemie: „Hätten wir nicht schon Familienzentren, müssten wir sie jetzt mit Blick auf die Corona Pandemie erfinden. Sie tragen wesentlich dazu bei, Eltern und Kinder nach der langen Zeit der Kontaktbeschränkungen und den hohen Herausforderungen, die die Corona Pandemie gerade an die Familien gestellt hat, aufzufangen, zu unterstützen und für Familien verlässliche Unterstützungs- und Begegnungsorte zu schaffen. Mein herzlicher Dank geht an alle Fachkräfte in den Familienzentren für ihre unermüdliche und wichtige Unterstützung von Eltern und Kindern vor Ort!“