Auch das offizielle Gedenken zum Volkstrauertag am 15.11. wird coronabedingt anders verlaufen als in den letzten Jahren. Aus Gründen des Infektionsschutzes findet die Kranzniederlegung am Ehrenmal in Bad Laer zum Volkstrauertag dieses Jahr in ganz kleiner Form statt. Bürgermeister Tobias Avermann und die beiden Pastoren Maik Stenzel (kath. Pfarreiengemeinschaft) und Stephan Jannasch (ev. Kirchengemeinde) legen den Kranz am Sonntagmorgen im kleinsten Kreise nieder und sprechen ein Gebet. „Das aktuelle Infektionsgeschehen in Bad Laer aber auch die aktuell erforderlichen Kontaktbeschränkungen machen diesen Schritt leider erforderlich“, erklärt Bürgermeister Tobias Avermann und verweist auf die jahrzehntelange Tradition des würdevollen gemeinsamen Gedenkens, insbesondere mit Vertretern der Vereine insbesondere der Schützenvereine und entsprechender Untermalung durch die Musikkapelle Bad Laer. Gemeinsam mit den Pastoren Jannasch und Stenzel ruft er dazu auf, auch ohne öffentlichen Gedenkakt an die Opfer von Krieg und Verfolgung, Gewalt und Rassismus zu gedenken. Jede und Jeder aus Bad Laer kann im Laufe des Sonntages bei einem herbstlichen Spaziergang durch den Kurpark am Ehrenmal innehalten oder sich auch bei einem Waldspaziergang am stillen Gedenken beteiligen.
Unabhängig davon, wo und in welchem Rahmen gedenkt die Bad Laerer Bevölkerung 75 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wieder und weiter der Toten und Getöteten von Krieg und Verfolgung, Gewalt und Rassismus. Dabei steht die Gesellschaft in diesem Jahr mit der COVID-19Pandemie einer weltweiten Herausforderung gegenüber, die vor Augen führt, wie wertvoll Frieden und globaler Zusammenhalt sind. „Wir müssen endlich lernen uns als weltweite Gemeinschaft zu begreifen, die auf Solidarität, Frieden und Versöhnung angewiesen ist, um auf diese und zukünftige Menschheitsherausforderungen antworten zu können“, so Pastor Stephan Jannasch, der turnusmäßig in diesem Jahr das geistliche Wort am Ehrenmal gesprochen hätte.
Die Verantwortlichen sind sich einig, dass zu dieser Solidarität auch die Rücksichtnahme durch den Verzicht auf Traditionen wie die Gendenkveranstaltung am Volkstrauertag zählt, um sich und andere vor einer möglichen Infektion zu schützen. Dies verbunden mit der Hoffnung, im nächsten Jahr zum gewohnten und angemessenen Rahmen zurückkehren zu können. Bürgermeister Avermann, Pastor Jannasch und Pastor Stenzel danken für das Verständnis.